Das erste Mal traf ich 1976 auf Musiker der späteren Schroeder Roadshow in einem Kölner Club namens Brennessel. Dort trat eine Formation auf, deren Mitglieder Gerti Beracz - Gitarre, Rich Schwab - Bass und Didi Maaz - E-Piano Mitglieder der späteren Anarcho-Spaßtruppe werden sollten. Ein Song, den damals Gerti sang, klingt immer noch in meinen Ohren: "Berühmt zu sein ist ein irres Gefühl". Schon damals zeichnete sich die Absicht ab, dem Publikum Rockmusik mit Deutschen Texten anzubieten, zu der Zeit war das eher eine Seltenheit. Gerti kannte ich von einem Jazz-Workshop aus meiner Zeit am Konservatorium, so entstand ein weiterer Kontakt zu dieser Szene. Kurz nach der BAP "Affjetaut«-Produktion erhielt ich die Einladung beim zweiten Schroeder-Album als Keyboarder teilzunehmen. Die waren inzwischen schon ganz gut in der alternativen Szene in Deutschland unterwegs und hatten mit ihrer Mischung aus Rockmusik und unterhaltsamen Chaos-Gags Erfolg. Aufgenommen wurde im »Studio am Dom« von Martin Hömberg, und dort traf ich, ohne vorher zu proben, auf die gesamte Truppe. Uli Hundt war ein echt guter Texter und Komponist, und mit Gerd Köster und Gerti Beracz gab es gleich zwei interessante Stimmkünstler. Wirklich verblüffend war, dass es in relativ kurzer Zeit zu einer finalen Aufnahme des Stücks "Asche im Wind" kam. Poetische Elemente, ein Flamenco-inspiriertes Piano meinerseits und eine einfühlsam bis krachende Gesangsperformance von Gerti fügten sich nahtlos ineinander. Der Song war eigentlich untypisch für die Anarcho-Rocker, ist aber ein weiteres Juwel in meiner persönlichen Recording-Hitliste. Ich erhielt auch eine Einladung zu der folgenden Tour, die uns u.a. zum Groß Event »Rock gegen rechts« in Frankfurt führte. Dort war der alternative Widerstand der Republik versammelt, um gegen die Kanzlerkandidatur von Franz Josef Strauß Flagge zu zeigen. Das Festival zog Massen von Leuten an und ist mit dem Rock am Ring/ Complizen 1987 und Arsch huh 1992 eine der größten Veranstaltungen auf der ich gespielt habe.